WM 2010: Niederländer schalten Brasilien aus


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Niederlande – Brasilien 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Robinho (10.), 1:1 Felipe Melo (53., ET), 2:1 Sneijder (68.)
Rot: Felipe Melo (73.)

Was für eine Sensation. Ich habe an vieles geglaubt, ich halte morgen sogar einen deutschen Sieg gegen Argentinien für möglich, aber dass diese in den letzten Spielen nicht wirklich überzeugenden Niederländer einen der Top-Favoriten aus dem Turnier kicken, hätte ich nicht gedacht.

Das Spiel begann auch ganz erwartungsgemäß. Brasilien eröffnete mit viel Druck und guter Abwehr. Schon in der zehnten Minute gelang der erste Treffer (ein wunderschön herausgespielter) und es schien nur eine Frage der Zeit, bis dieser Vorsprung ausgebaut wird. Brasilien hatte das Spiel im Griff, zeigte sogar ein, zwei Mal ein Kunststückchen. Wirkliche Chancen hatten die Holländer dagegen nicht.

Nach dem Wechsel sah es nicht erst einmal nicht anders aus. Aber dann kam der glückliche Ausgleich durch einen massiven Abwehrfehler von Felipe Melo, der vor dem herauslaufenden Torwart den Ball nach hinten ins Tor köpft. Die Niederlande spielte auf einmal wie ausgewechselt. Sie merkten wohl, dass da noch was drin ist. Brasilien wirkte dagegen verunsichert und wurde anfälliger für Fehler. Einer davon war ein unnötiger Eckball, den Sneijder in den 2:1-Führungstreffer verwandeln konnte.

Die Niederlande dann natürlich mit angemessenem Zeitspiel und dem Versuch, lange im Ballbesitz zu bleiben. Sogar ein, zwei Chancen, vorzeitig mit einem dritten Tor alles klar zu machen, waren drin. Brasilien wurde immer nervöser und noch bissiger, als sie sowieso schon das ganze Spiel waren. Eine völlig unnötige und unfaire Tätlichkeit – Melo trat auf den am Boden liegenden Robben ein, den er gerade gefoult hatte – verursachte dann auch noch, dass die Seleçao die letzte Viertelstunde in Unterzahl spielen musste. Völlig außer Tritt gelang fast nichts mehr.

Oranje damit im Halbfinale gegen Uruguay oder Ghana. Sollte eine machbare Aufgabe sein, auch wenn wir gerade wieder einmal belehrt wurden, dass Favoriten bei dieser WM nicht zwangsweise gewinnen müssen.