Roma


Ich war schon vor einer halben Ewigkeit im Urlaub. Ja, ehrlich, nach vier Jahren endlich mal wieder richtig weg und so. In Rom. Das ist die Hauptstadt von Italien. Dazu muss man einleitend sagen, dass das nicht meine Idee war. Ich habe genau drei Reiseziele, die ich in meinem Leben noch erreichen möchte, und dazu gehört Rom nicht. Aber ich ließ mich widerstandslos überzeugen, dass es eine gute Idee wäre und stürzte mich in die faszinierende Stadt ohne mich vorher auch nur eine Sekunde mit ihr beschäftigt zu haben. Ich meine, klar, gestählt durch Interesse an Geschichte, dem Römischen Reich und einer offensichtlich doch nicht spurlos an mir vorbeigegangenen Zeit mit Lateinunterricht war ich schon gespannt auf die Stadt.

Müsste ich die sechs Tage zusammenfassen, und das mache ich ja jetzt hier, würde ich das folgendermaßen machen: Wir haben alles gesehen, was man sehen muss. Alles. Wir waren jeden Tag mindestens acht Stunden auf den Beinen (die übrigens nur noch nach dem zweiten Tag aktiv schmerzen, ab dann wird der Schmerz zum täglichen, ja fast freundschaftlichen Begleiter). Rom ist, wie eingangs schon erwähnt, faszinierend. An allen Ecken gibt es historische Bauten, Denkmäler, Inschriften, Obelisken, Piazzi.

Am meisten gefreut hatte ich mich auf das Kolosseum, das mich dann (»natürlich!« haben Rom-Kenner mir danach bestätigt) am meisten enttäuscht hat. An so vielen Plätzen kann man sich bildhaft vorstellen, wie vor 2000 Jahren dort die Menschen gelebt haben. Natürlich auch im Kolosseum, aber das Ausmaß der Demontage, die dort im Laufe der Jahrhunderte vorgenommen wurde, ist grausam und desillusionierend. Eigentlich ist das Kolosseum nur noch eine Ruine mit Metalldetektoren am Eingang. Und dennoch, man muss es gesehen haben.

Den Papst haben wir nicht gesehen. Das war übrigens von fast allen nach meiner Rückkehr die zweite Frage nach: »Wie war’s in Rom?« Geht ja auch gar nicht, der ist in den Sommermonaten gar nicht im Vatikan, sondern in Castel Gandolfo, was man als guter Katholik natürlich weiß. Wir haben die 520 Stufen in die Kuppel des Petersdoms genommen und danach »nur noch schnell« die Sixtinische Kapelle anschauen wollen. Wer dieses Vorhaben schon einmal in die Tat umgesetzt hat, der weiß, wie sich der Vatikan das vorstellt. Einmal kurz Michelangelos Kunstwerke bestaunen bedeutet mindestens eine Stunde Fußmarsch durch achtunddrölfzig Museen mit mal mehr, hauptsächlich weniger interessanten Ausstellungsstücken. Um dann schließlich in der wohl berühmtesten Kapelle der Welt zu landen, die doch kleiner ausfällt, als man sich das so denken würde. Dieser Raum ist vollgestopft mit tausenden Menschen (gefühlt), die alle versuchen, illegal Fotos der Gemälde zu schießen. Natürlich haben auch wir das gemacht und sind erst aufgeflogen, als sie vergaß, den Blitz auszuschalten. Dieser böse, böse Blick verbunden mit einem erhobenen Zeigefinger machte mir schon irgendwie Angst; oder was das halt so für Gefühle sind, wenn man ein lauthalses Lachen kaum mehr unterbinden kann.

Ansonsten war es wie erwähnt viel Fußmarsch, viel zu sehen. Und ich habe zweimal eine Münze in den Trevi-Brunnen geworfen; das heißt, ich komme auf jeden Fall wieder zurück. Muss ich auch, denn nachdem ich jetzt alles einmal im »Schnelldurchlauf« betrachtet habe, sollte ich die wirklich schönen Orte noch einmal in Ruhe genießen.

In Rom wird übrigens hauptsächlich Italienisch und Englisch gesprochen. Deutsche Touristen gab es kaum, dafür massig englische. Und die römischen Türken sind Inder. »Echte« Römer gab es nur in den Gegenden um die Regierungsgebäude herum.

Die wichtigste Erkenntnis aber: Wenn alle Wege nach Rom führen, dann führen alle Wege innerhalb Roms zum Monumento Vittorio Emanuele II.

Und jetzt endlich Fotos!


Das Kolosseum ist so von außen gesehen schon wahnsinnig beeindruckend.


Von innen halt leider weniger.


Das Monumento Vittorio Emanuele II ist schon … monumental. Wie gesagt.


Das beste ist aber, dass das dort vorhandene Grab des unbekannten Soldaten von zwei hochmotivierten Freiwilligen Tag und Nacht bewacht wird.


Der Beweis, dass ich eine Münzen in den Trevi-Brunnen warf. Aus Unsicherheit, dass ich das richtig gemacht habe, wiederholte ich das zu späterer Stunde dann noch einmal. Man weiß ja nie.


Das kann man sehen, wenn man die 520 Stufen in die Kuppel des Petersdoms hinter sich hat.


Das auch. Ich möchte echt nicht wissen, wie viel Wasser benötigt wird, um die Flächen bei diesen tropischen Temperaturen grün zu halten. (Und wie viel meiner Kirchensteuer dafür drauf geht.)


Hier noch ein illegales Foto aus der Sixtinischen Kapelle. Hehehe.

Damit aber genug Touristenscheiß. Ich muss, es ist ein innerer Zwang, einfach noch folgende Fotos veröffentlichen.


Das gefällt mir. War ein von Diane selbst verursachter Schnappschuss.


Und diese Bildfolge im Forum Romanum entstand auch eher schnappschüssig. Man beachte die Wassertropfen! (Ja, ich finde das cool. Aber egal.) Reisekurzbericht (und Fotos) Kolosseum