Italien muss nach Hause


Fußball-Europameisterschaft 2004 in PortugalHeute Abend habe ich mich erst einmal geärgert, dass nicht das Italien-, sondern das Dänemark-Schweden-Spiel übertragen wird. Bis ich schon am dritten von vier Spieltagen, an denen zwei Matches gleichzeitig laufen, gemerkt habe, dass das andere Spiel im ZDF übertragen wird. Tolle Sache. Kurz nachdem wir umschalteten, fiel in Porto das erste Tor für Dänemark.

Dänemark – Schweden 2:2 (1:0)
2:2 ist genau das Ergebnis, von dem vorher alle sagten, es entstünde bei Absprache zwischen den beiden skandinavischen Ländern. Davon war aber nichts zu sehen. Jon Dahl Tomasson konnte in der 27. Minute das 1:0 für Dänemark schießen – ein Resultat der doch etwas überraschenden überlegenheit unserer nordischen Nachbarn. Kurz nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit foulte Torwart Thomas S?rensen den Schweden Henrik Larsson. Den darauf folgenden Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst zum 1:1-Ausgleich (47.). Doch die Dänen ließen sich nicht unterkriegen. In der 66. Minute gelingt abermals Tomasson die erneute Führung für Dänemark. Erst kurz vor Ende der Partie schoss Mattias Jonson der endgültige Ausgleichstreffer zum 2:2-Endstand (89.).

Sowohl Schweden, als auch Dänemark stehen damit im Viertelfinale. Sollte Deutschland am morgigen Abend weiterkommen, treffen wir auf die Dänen. Mit (Achtung, Wortwitz!) dänen haben wir übrigens noch eine Rechnung aus 1992 offen, als sie das Finalspiel gegen uns gewannen und Europameister wurden. Schweden. (Danke für den Hinweis, woern!)

Italien – Bulgarien 2:1 (0:1)
Ein bitterer Abend für Italien. Trotz des Sieges in der letzten Partie der Gruppe C müssen sie nach Hause fahren. Sie taten sich aber auch ungeheuer schwer gegen die bulgarische Nationalmannschaft, die schon vor dem Spiel keine Chancen mehr auf ein Weiterkommen hatte. Verkrampft und nervös wollte den Italienern nichts richtig gelingen. Die Bulgaren dagegen hielten tapfer stand und zeigten mehr Moral, als es den Tifosi recht sein konnte. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit pfiff der russische Schiedsrichter Valentin Ivanov ein Foul von Marco Materazzi am Bulgaren Dimitar Berbatov im 16-Meter-Raum nach einer kurzen Rangelei. Den umstrittenen Elfmeter versenkte Martin Petrov zur 1:0-Führung für Bulgarien. Die Italiener ließen sich in der zweiten Halbzeit zwar nicht entmutigen, aber richtig ins Spiel fanden sie auch nicht. Eher zufällig glückte Simone Perrotta der 1:1-Ausgleich (48.) nach einem Lattentreffer von Antonio Cassano.
Mittlerweile führten die Dänen wieder 2:1 und Italien schöpfte neuen Mut. Nur ein einziges Tor trennte sie jetzt von der Viertelfinalteilnahme. Doch als Cassano in der Nachspielzeit (94.) der Siegtreffer gelang, war es schon zu spät. Traurige Szenen ereigneten sich, als die Spieler jubelnd zur Trainerbank rannten und dort erfahren mussten, dass ihr Sieg keine Bedeutung mehr hat. Einige Spieler fingen an zu weinen und wollten nicht wieder zurück aufs Spielfeld. Kurz danach war die Partie beendet. Italien darf nicht mehr mitspielen und Giovanni Trapattoni, einer der besten Trainer der Welt, verabschiedet sich vom Fußball mit einem Vorrundenaus.

Blogtipp
Ich weiß zwar nicht, ob die meisten Teilnehmer weinten, weil sie vor Beginn der EM Italien als Sieger der Gruppe C sahen; bossanova, Michel und powerbook taten es bestimmt nicht – sie tippten richtig auf die Schweden und kassieren damit zehn Extrapunkte. Ansonsten hat sich nicht viel getan. woody_b führt weiterhin vor macwoern. DerTeaser muss sich mit HirtMich jetzt den dritten Platz teilen – beide sind punktgleich.