Happy Halloween 2004
Wie jedes Jahr (2001/I, 2001/II, 2002/I, 2002/II, 2003) auch 2004 kritische Halloween-Grüße.
Mittlerweile ist mir allerdings klar, dass alles heißer gekocht als gegessen wird. Im aktuellen »Spiegel« steht eine Umfrage, die die Frage beantworten ließ, ob der Durchschnittsdeutsche das importierte Gruselfest feiern wird. 76% antworteten mit Nein, 20% mit Ja.
Nun gut, das Fest wurde aus Marketinggründen importiert, um auch die Gegenden mit Kostümen auszustatten, an denen der 11.11. vorbeigeht. Unsere Kinder werden es schon wie selbstverständlich feiern und wir werden in zwanzig Jahren routiniert Gesichter in Kürbisse schnitzen. Bis dahin allerdings werde ich weiterhin aufs Heftigste diesen Brauch boykottieren.
Happy Halloween, where applicable. Und wenn uns der Film »The Crow« eines gelehrt hat, dann den Zusammenhang zwischen Halloween und Devil’s Night.
Sonntag, 31. Oktober 2004, 14:31 Uhr
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6 Kommentare

Nicole Simon
Ich verabscheue Karneval.
Ich mag Halloween.
(Trick or Treat gibt es bei uns übrigens schon immer und heißt Rummelpottlaufen, findet zu Sylvester statt (jedenfalls in Husum) und im rheinischen zu St. Martins.)
01.11.2004, 11:22 WEBSITE DIREKT ANTWORTEN

Daniel
Hallo,
wenn schon einen marketinggestützten Brauch boykottieren, dann lieber den Muttertag. Folgte man dem Marketingargument allein, dann hätte schon längst Weihnachten abgeschafft werden müssen, das viel stärker kommerzialisiert daherkommt als ein symphatischer herbstlicher Brauch. Dass Halloween für die Amerikaner eher das ist, was wir hierzulande als Karneval/Fasching kennen, sollte kein Grund sein, sich vom (Kern-)Brauch an sich abhalten zu lassen.
01.11.2004, 17:00 DIREKT ANTWORTEN

Johannes
Den Muttertag boykottiere ich ebenfalls sehr gerne, wenn auch wenig erfolgreich. Weihnachten dagegen ist ja ein uralter Brauch, der nur nachträglich kommerzialisiert wurde. Diesem Kommerz kann man auch begegnen, wenn man will.
01.11.2004, 20:53 WEBSITE DIREKT ANTWORTEN

Daniel
Ich habe mir eben mal die Notizen aus den vergangenen Jahren angesehen, überall ist die Rede vom “Import aus Amerika”. Es kommt sicher auf die Sichtweise an, jedoch ist Halloween als ursprünglich keltische Ritualhandlung bedeutend älter als Weihnachten in seiner christlichen Tradition (der germanische Weihnachts-Vorläufer dürfte dann mit dem Ur-Halloween wohl auf einer Ebene liegen; “Weihnachtsbäume” kommen schließlich nicht in der Bibel vor) - und es war vor 3000 Jahren sicher auch noch nicht kommerzialisiert - das haben in der Tat erst die (hauptsächlich) irischen Auswanderer in Übersee geschafft… insofern sollte man dann also lieber von einem Re-Import sprechen.
PS. Wir haben diverse Kinder gestern auch vergeblich klingeln lassen - nächstes Jahr halten wir aber wieder Süßigkeiten bereit. Man kann doch ruhig einen durch die Christianisierung verlorengegangen Brauch wiederbeleben, ohne ihn gleich zu einem “Feiertag” hochzustilisieren. Insofern ist die o.g. Umfrage mal wieder ein Beweis, wie man mit Statistik manipulieren kann: formal würde ich auch zu den 76% “Verweigerern” zählen, da ich mich selbstverständlich nicht verkleide o.ä. - der Kürbis in der Fensterbank und die Teilnahme am “Türklingeln” ebenso wie der Brauch als solcher wird aber voll unterstützt.
02.11.2004, 01:37 DIREKT ANTWORTEN

Claudi
...der Kürbis in der Fensterbank
Das ist gut für die deutsche Wirtschaft.
02.11.2004, 10:19 WEBSITE DIREKT ANTWORTEN

Daniel
Dafür kann man sich dann halt den Weihnachtsbaum nicht mehr leisten…
... und Kürbisse sind billiger als Bäume = schlecht für die deutsche Wirtschaft!
02.11.2004, 13:45 DIREKT ANTWORTEN
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