Die Rechtschreibreform


Deutsche Sprache, schwere Sprache. Und dann auch noch reformiert und mutiert ?
Sieben Tage, sieben Fragen zur Rechtschreibreform. 1. Die Rechtschreibreform ist gut, weil …
… sie viele Regeln vereinfacht und der allgemeinen deutschen Rechtschreibschwäche damit sehr entgegenkommt. Dazu ist sie wesentlich logischer und durchdachter als die vor über einhundert Jahren definierte so genannte »alte Rechtschreibung«.

2. Die Rechtschreibreform ist schlecht, weil …
Ist sie nicht. Sie wird nur schlecht gemacht, weil sich Deutschland scheinbar grundsätzlich gegen alles wehrt, was den Namen »Reform« trägt. Ich habe noch kein einziges Argument gegen die neue Rechtschreibung gehört. Es heißt immer nur, sie wäre nicht vollständig durchdacht – aber ist die alte Rechtschreibung etwa durchdachter? Diese Reform bringt eine ganze Menge Fortschritte.

3. Mein deutsches Lieblingswort in diesem Jahr ist …
Sommer.

4. Mein deutsches »Unwort« in diesem Jahr ist …
Neoliberalismus.

5. Das Wort, dass ich immer falsch schreibe, ist …
Wie jetzt? Wenn ich wüsste, dass ich es falsch schriebe, dann würde ich es doch richtig schreiben.

6. Es gibt im Deutschen kein Wort für »nicht mehr durstig« (»nicht mehr hungrig« = satt). Mein Vorschlag für ein solches Wort:
»sitt«. Das hat vor Jahren schon einmal eine Kommission für die Aufnahme in den Duden vorgeschlagen. So unpassend wäre das nicht. Aber mal anders gefragt: Gibt es überhaupt diesen Zustand? Wann ist man denn nicht mehr durstig?

7. Der Verein Deutsche Sprache fordert weniger Anglizismen. Dieses englische Wort/dieser Spruch nervt mich am meisten:
Nein, kein bestimmtes Wort oder gar ein Spruch. Ich finde Anglizismen generell schlimm, wenn es gewollt klingt, wenn es viel passendere deutsche Worte dafür gäbe oder nur um des Anglizismus‘ Willen ein englisches Wort verwendet wird. You know what I mean.
Auffällig finde ich, dass vor allem die Menschen dem Anglizismus verfallen, die nicht einmal »guten Tag« auf englisch sagen könnten.