Deutschland geht es gut, Teil 3


Nach längerer Pause dieser „Serie“ (Teil 1, Teil 2) der neueste Clou: Wir schaffen uns die Sommerzeit ab. Hier träumen Sommerzeit-Gegner von der Revolution. Eine Revolution selbstverständlich, die von unten kommt – wie es sich gehört.

Ob jemand es länger hell haben möchte durch früheres Aufstehen und früheres Zubettgehen oder lieber nicht, ist eine private Vorliebe wie jede andere private Vorliebe auch, selbst wenn der Mensch dafür einen einheitlich einzustellenden Gebrauchsgegenstand (Uhr) benutzt. Private Vorlieben zu regeln, das sind Methoden von Diktatoren.

Nein, auch Vera Mong /Gründerin der Initiative/ Singer-Songwriter / Berlin hat kein wichtigeres Problem in Deutschland erkannt und deshalb die Initiative Sonnenzeit ins Leben gerufen. Sie wollen die Abschaffung der Sommerzeit und propagieren sie auf einer roten, nicht wirklich navigierbaren Website in konstanter Kleinschrift.

Diese Kleinschrift ist wohl auch eine Auflehnung gegen das „Machtgefälle“ der Regierung. Ich bin mir sicher, die Autorin hat auch schon längst einen Initiative gegen die Rechtschreibreform gegründet.

die regierung dient im falle der sommerzeit als projektionsfläche für die vorstellung aus der kindheit von einem allmächtigen erwachsenen, der nicht ansprechbar, nicht beeinflußbar ist und der, auch wenn er dummes oder schlechtes tut, immer recht hat, so eine art übermensch.
dieses machtgefälle, das man kennt, das muß wieder her, aber ohne daß es auffällt! schließlich haben wir ja eine demokratie! mit der sommerzeit und übrigens auch mit der rechtschreibreform ist es wieder am wirken, dieses machtgefälle!

Jaja, Deutschland, deine Sorgen.

Achso, eine private Meinung zu dem Thema habe ich auch: Ich freue mich darauf, aus der Arbeit kommen zu können und noch ein bisschen Helligkeit mitzubekommen. Im Gegensatz zur Autorin kann ich mir meine Arbeitszeit nämlich nicht frei einteilen.