2006 – Ein Rückblick


The same procedure as every year (2002, 2003, 2004, 2005): Der Rückblick auf ein Jahr mit Hilfe meines Weblogs. 2006 war ein sehr beitragsarmes Jahr. Das lag zu einem großen Teil daran, dass ich mir endlich ein Offline-Leben zugelegt habe, ist aber auch dem enormen Arbeitsaufkommen geschuldet, das ich mit regulärem Job plus Abendstudium habe. Dennoch habe ich immer versucht, wenigstens einmal pro Woche diejenigen zu belohnen, die das JC-Log trotzdem im Feedreader oder den Bookmarks beließen oder gar neu aufgenommen haben. Das vergangene Jahr ist auf jeden Fall das Jahr mit den wenigsten Besuchern seit Gründung des JC-Logs. Dass dieses Weblog, das im Mai fünf Jahre alt wurde und damit zu den ältesten in Deutschland gehört, einmal so sehr in der anonymen Masse der kleinen Tagebuchschreiber untergehen könnte, hätte ich nicht für möglich gehalten.

Beim Durchsehen der Beiträge 2006 konnte ich vor allem eines feststellen: Ich werde immer privater und dokumentiere immer mehr nur noch mein Leben, werde aber gleichzeitig immer unspezifischer, ungenauer. Das JC-Log wird also immer mehr zu einem Tagebuch für Menschen, die mich persönlich kennen, das aber öffentlich zu lesen ist und deshalb nicht detailliert auf Sachverhalte eingehen mag. Ich setze mir für 2007 deshalb das Ziel, a) wieder mehr zu schreiben und b) wieder eine größere Themenvielfalt aufblühen zu lassen, so dass alte und neue Leser etwas davon haben, diese Website zu besuchen. Hoffentlich bekomme ich das auch noch realisiert. Die Arbeit wird nicht weniger und das Abendstudium geht erst in seine richtig heiße Phase.

Januar
Ich mache schlechte Erfahrungen mit meinem Friseur und amüsiere mich über das Verhalten an Supermarktkassen.

Februar
Ich echauffiere mich ja gerne. Zum Beispiel über einen Nachrichtenüberblick im ProSieben-Mittagsmagazin »S.A.M.« oder den Werbespot für den VW Touareg. Außerdem läute ich den Straßenkarneval ein.

März
Karneval war vorbei und ich wieder nüchtern genug, ein paar Zeilen dazu zu schreiben. Die Einladung zur 5-Jahres-Feier des JC-Logs wurde veröffentlicht. Der Karneval zeigte Spätfolgen, dazu kam noch ein schmerzender Zahn. Mein vor vielen Monaten angekündigtes Statement zu Podcasts erscheint endlich – als Reverenz an Frau Pias Podcasts. Als Reaktion auf die in Deutschland angekommene Vogelgrippe wollen die Länder das Verbot von Legebatterien kippen. Der Club lief unter Hans Meyer zur Hochform auf. Das Spiel gegen Köln bescherte mir schweißtreibende Momente. Der Plan, nach Köln zu ziehen, wurde endlich in Tat umgesetzt: Erst sagte ich zu, dann unterschrieb ich den Mietvertrag und zeigte Dinge, über die ich mich freue und die ich vermissen würde. Ein kleiner Schwank aus meinem Leben sollte zeigen, dass auch ich nicht perfekt bin. Auch im JC-Log suchte ich nach einem Nachmieter – vergebens. Das JC-Log ist seit März endlich auch unter jc-log.de zu erreichen. Gegen Werder Bremen setzte der Club seine erfolgreichste Rückrunde seit Jahrzehnten fort. In Michael Schumachers letzter Saison wurde ich sogar gezwungen, an einem Sonntag vor 12 Uhr aufzustehen. Außerdem krönte ich schon im März das Unwort des Jahres: Accessoire. Der schmerzende Zahn schmerzte nicht ohne Grund – er verabschiedete sich in Raten. Der erste Videobeitrag im JC-Log: Katzenärger. Und die Fußball-Weltmeisterschaft zog weite Kreise: sie wurde als das wichtigste Ereignis des Jahrtausends angekündigt.

April
Der Umzug nach Köln wurde konkret: Am 1. April hatte ich erst einmal einen offiziellen Wohnsitz in der Großstadt. Ich merkte auch schnell, dass ich Umzüge nicht mag. Aber ein Plan ist alles. Lustig ist es aber manchmal auch: Wenn man in Wesseling Sperrmüll vor die Tür trägt, startet das Volksfest. Der Umzug an sich ging ohne Komplikationen vonstatten (Ausrufezeichen). Und drei Tage später war ich auch offiziell Kölner. Allerdings musste ich mich erst ein wenig in der Großstadt akklimatisieren.
Außer Umzug im April: Ich bekomme graue Haare und die 5-Jahres-Feier wird langsam spruchreif.

Mai
5. Mai – Das JC-Log wurde fünf Jahre alt. Das wurde dann auch in einem bescheidenen Rahmen gefeiert. Außerdem suchte ich nach einem neuen Handy (und bekam dann von meinem Arbeitgeber genau das gestellt, von dem mir alle abrieten), hatte Probleme mit meinem Telefon- und Internetanschluss, lernte die Eigenarten der Natur kennen, merkte einmal wieder, dass Schreiben befreit und schrieb »0900-Wettergott«.

Juni
Der Juni stand natürlich auch im JC-Log ganz im Zeichen der WM. Dutzende Beiträge über alle Spiele befinden sich in einer extra angelegten Kategorie. Neben Fußball ereignete sich wenig: Ich bekam einen mordsmäßigen Schreck, als die Polizei mich mit Blaulicht verfolgte; Hamburg war die Reise wirklich wert; tollstes Wetter für das tollste Sportereignis meines bisherigen Lebens; der erst schmerzende, dann bröckelnde Zahn wurde endlich behandelt – indem er gezogen wurde; Lili und Elias werden geboren; die Wohnungsübergabe wurde nicht so leicht, wie ich hoffte (fand aber dann noch ein versöhnliches Ende); Bruno, der »Problembär«, wurde ermordet.

Juli
Deutschland wurde Dritter der WM, Italien Weltmeister. Ich machte mir Gedanken über Katzen(haar)allergie. Aus Fehlern werde ich erst beim zweiten Mal klug. Und ich entdeckte meine Liebe zum Sommer.

August
Meine unendliche Geschichte mit Arena (die übrigens immer noch nicht abgeschlossen ist). Ich und Computer – ebenfalls eine unendliche Geschichte (ebenfalls bis heute nicht abgeschlossen). Der Club startet in die neue Bundesliga-Saison, wie er sie beendet hat: erfolgreich. Wir bekamen bombenfrei.

September
Premiere laufen die Kunden weg, deshalb nerven sie bestehende. Ich wurde tatsächlich von einem Marketing-Paket getroffen. Ich machte mir Gedanken über Tierquäler und -schänder. Fünf Jahre danach schrieb ich zum ersten Mal, wie ich den 11. September 2001 erlebte.

Oktober
Mein erster Urlaub seit zwei Jahren und der letzte für wahrscheinlich eineinhalb: drei Tage Edersee. Diesen »Urlaub« nutzte ich, um mir »Deutschland. Ein Sommermärchen« anzusehen. Danach war viel Stress angesagt, der sogar verhinderte, dass ich mich rechtzeitig um Katzenfutter kümmern konnte – was dank der kölschen Büdchen eigentlich kein Problem sein sollte. Außerdem hat sich mein Aufgabengebiet bei meinem Arbeitgeber geändert.

November
Ich machte einen Kurzbesuch in Dortmund – mit Beweisfotos – und die neueste »Popstars«-Staffel ging zuende.

Dezember
Beim Adventskranzbauen wurde ich mal wieder so richtig kreativ. Mein Computer-Glück schlug mal wieder zu – und hat (heute, also vorläufig) ein gutes Ende genommen.

Das Weblog-Jahr 2006 habe ich oben schon abgeschlossen. Das private Jahr 2006 war definitiv eines der besten jemals, das berufliche das schlechteste. »Durchwachsen« trifft es wohl am besten, wenn ich zurückblicke. Aber in der Vergangenheit leben ist ja nicht so mein Ding und wenn ich eines gelernt habe in den letzten zwölf (eigentlich acht) Monaten: Nichts ist wichtiger als gute Freunde. Der Rest kommt von selbst. Ich erwarte für 2007 vieles, vor allem großen Erfolg in meinem (neuen) Beruf und einen erfolgreichen Abschluss meines Abendstudiums. Ich bin sicher, dass ich das hinbekomme. Der Rückblick